Europäische Projekte & Aktivitäten
Diese Seite gibt einen Überblick rund um europäische Aktivitäten, Projekte und Initiativen zu AI5Production relevanten Themen. Es werden Leuchtturmprojekte präsentiert, europäische Regularien und Initiativen zusammengefasst, sowie wichtige Innovation des europäischen Innovation Radars vorgestellt.
Leuchtturmprojekte

Zero³
Fortschreitende Digitalisierung ermöglicht eine echtzeitnahe Prozesssteuerung und -organisation und damit eine ressourceneffizientere und gleichzeitig humangerechtere Gestaltung von Produktionsprozessen. Die Ergebnisse haben dabei einen wesentlichen Einfluss auf die industrielle Umsetzung von Nachhaltigkeits-, Kreislaufwirtschafts- und Klimaschutzzielen sowie -strategien. Dabei stehen produzierende Unternehmen in Österreich jedoch vor der Herausforderung, sich in einer effizienten Art und Weise auf die Umsetzung ökonomischer, ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit einzustellen und gleichzeitig in einem internationalen Wettbewerb einen komparativen Konkurrenzvorteil zu erzielen.
Das Projekt ZERO³ adressiert die Steigerung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit in einzelnen Produktionsprozessen produzierender Unternehmen in Österreich durch Erhöhung der Transparenz über individuelle Engpässe und Potenziale sowie durch transparente Analysen und Darstellungen von Handlungsfeldern und Umsetzungsmaßnahmen.
Erstmals wird in diesem Projekt das Ziel einer verlässlichen und aktuellen Datenbasis über alle Wertschöpfungsströme des Unternehmens explizit im Ansatz der „Zero Defect Manufacturing“ (ZERO³) verankert. Durch den Einsatz von zu entwickelnden Algorithmen der Künstlichen Intelligenz (KI) und einer robotischen Systemlösung (Basistechnologien) soll eine nachhaltige und gleichzeitig wettbewerbsfähige Produktion (ZERO³-Produktion) in Österreich etabliert werden. Durch die Entwicklung einer wertstrombasierten „Sustainability Monitoring Platform“ erhalten Produktionsunternehmen die Möglichkeit, ihre individuellen ZERO³-Engpässe und -Potenziale transparent zu identifizieren und Handlungs- und Umsetzungsempfehlungen zu erhalten. In industriellen Use Cases werden Umsetzungslösungen für ZERO³-Engpässe und -Potenziale entwickelt und deren Einflüsse und Wechselwirkungen im Hinblick auf Produktivitäts- und Nachhaltigkeitseffekte (ZERO³) bewertet. Eine detaillierte Beschreibung des Projekts kann hier heruntergeladen werden.


EuProGigant
Das Ziel ist die Demonstration und Skalierung eines standortübergreifenden digital vernetzten Produktionsökosystems mit resilienter, datengetriebener und nachhaltiger Wertschöpfung zur Stärkung der europäischen Industrie. Die Wertschöpfungsgeschwindigkeit und -flexibilität durch die Umsetzung der technischen Architektur des Daten-Ökosystems im Sinne von GAIA-X wird demonstriert. Das Alleinstellungsmerkmal des Ansatzes ist die Schaffung einer europäischen Wissensdatenbank als Plattform zur langfristigen sicheren und souveränen holistischen Datenhaltung in der Cloud. Zur Anbindung von Maschinen an die Plattform wird eine vertikale Integrationslösung unter Berücksichtigung der Schnittstellen zwischen Maschinen, Werkzeug- und Spannsystemen, Edge-Devices, On-Premise-Lösungen und ERP/MES-Systemen geschaffen. Über entwickelte intelligente Datenkonnektoren erfolgt eine Datenaggregierung und -vorverarbeitung zur Unterscheidung in Smart Data und Big Data. Die kalamitätsmindernden Effekte und Resilienz werden mittels eines Stresstests zur Evaluierung der datengetriebenen Produktion überprüft. Zu Projektende werden digitale Services über GAIA-X verfügbar sein, die die Selbstorchestrierung der Daten steuern und Störgrößen kompensieren und ausregeln können. Zur Ergebnisverwertung wird die europäische Wissensdatenbank und die entwickelte vertikale Integrationslösung für Unternehmen und Forschungseinrichtungen inklusive der digitalen Services verfügbar gemacht. Mehr Infos zum Projekt gibt es auf der EuProGigant Homepage und hier.


EuProGigant – Theia
Das Ziel des laufenden österreichisch-deutschen Gaia-X-Leuchtturmprojekts „EuProGigant – Europäisches Produktionsgiganet“ ist die Demonstration und Skalierung eines standortübergreifenden digital vernetzten Produktionsökosystems mit resilienter, datengetriebener und nachhaltiger Wertschöpfung zur Stärkung der europäischen Industrie. Das Ziel der Projektaufstockung „EuProGigant-Theia“ ist die industrielle Erforschung der Interoperabilität und Wirtschaftlichkeit von Daten- & Service-Ökosystemen sowie die Entwicklung und Demonstration einer Service-basierten Methodik zur Prognose des produktbezogenen CO2e-Fußabdrucks im Produktentstehungsprozess. Die Interoperabilität wird unter Verwendung unterschiedlicher Technologiepfade wie der Gaia-X Federation Services aus den GXFS-DE/FR-Projekten, des deltaDAO Web3-basierten Technologie-Stacks und der Datenkonnektoren, wie Implementierungen gemäß IDS bzw. EDC vom Konsortium der Projektaufstockung untersucht. Das Projekt-ergebnis ist ein industriell nachhaltig einsetzbarer Technologie-Stack für das Ökosystem EuProGigant, welches interoperabel zu Datenräumen auf Basis des IDS-Referenzarchitekturmodells des IDSA und interoperabel zu Ökosystemen basierend auf dem Gaia-X Framework und der Gaia-X Föderationsdienste sein wird. Im Schwerpunkt der Nachhaltigkeit wird ein vollständiges Wertschöpfungsökosystem der kunststoff-technischen und metallverarbeitenden Industrie abgebildet. Das Projektergebnis in diesem Schwerpunkt ist die Entwicklung eines digitalen Services zur Prognose von CO2e-Emissionsdaten entlang der Wertschöpfungskette von Spritzgießbauteilen und zerspanend hergestellten Werkstücken, welcher nach aktuellen Normen alle relevanten Teilnehmendeninformationen im Rahmen von Gaia-X-konformen Daten- und Diensteangeboten konsumiert. Das angestrebte übergeordnete Gesamtprojektergebnis ist, dass mit den in EuProGigant-Theia erarbeiteten grundlegenden Forschungsergebnissen EuProGigant als Gaia-X Daten- und Service-Ökosystem inklusive eines Betreibermodells bis zum Ende der Projektlaufzeit von EuProGigant im Jahr 2025 interoperabel sein wird und die Anbindung neuer Unternehmen, insbesondere von KMU der produzierenden Industrie erfolgreich demonstriert. Dies schafft Anreize für eine weitere Verstetigung auf europäischer Ebene. Mehr Infos zum Projekt gibt es auf der EuProGigant Homepage und hier.
Europäische Initiativen

Gaia-X
Gaia-X ist ein europäisches Leitprojekt, dessen Ziel es ist, eine vertrauenswürdige Dateninfrastruktur zu schaffen und den sicheren Datenaustausch (Data Sharing) zwischen Organisationen zu ermöglichen. Gaia-X wird von unterschiedlichen Akteuren aus Wirtschaft und Politik vorangetrieben. Dabei entstehen derzeit verschiedene Projekte und Aktivitäten, auf europäischer und nationaler Ebene. Gaia-X ist eng verbunden mit der Ambition europäische Datenräume zu kreieren und dadurch die organisations- und länderübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern. Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es hier.

Data Space 4.0
Die europäische Kommission unterstützt im Digital Europe Programm den Aufbau europäischer Datenräume („Data Spaces“) in unterschiedlichen Domänen. Auch im produzierenden Bereich wird der unternehmensübergreifende Datenaustausch forciert.
Zwei komplementäre, europäische Datenräume für die produzierende Industrie werden durch die Europäische Kommission gefördert. Ein Datenraum soll sich mit dem Thema Supply Chain Management und mit dem Datenaustausch in Wertschöpfungsnetzwerken beschäftigen. Der andere Datenraum wird im Bereich Dynamic Asset Management bzw. Predictive/Prescriptive Maintenance entstehen. Die Umsetzung der beiden Datenräume soll ab 2023 erfolgen.
Zur Vorbereitung der europäischen Datenräume werden „Coordination & Support Actions“ (CSA) durchgeführt. Innerhalb der CSAs sollen bestehende Initiativen gesammelt und technische Infrastrukturen miteinander in Verbindung gebracht werden, um die effektive und zeitnahe Umsetzung der geplanten Datenräume zu ermöglichen. Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es hier.

Testbed Exchange
Das Projekt Testbed Exchange entstand im Jahr 2021 mit dem Ziel, professionelle Arbeitsplätze mit Fokus auf Industrie 4.0-Themen und Digitalisierung der Produktion aus den Grenzregionen der Tschechischen Republik und Österreichs zu verbinden. Diese Arbeitsplätze, die sogenannten Testbeds, sind überwiegend an den Universitäten beider Länder angesiedelt und verfügen sowohl über ausreichendes theoretisches Wissen zur jeweiligen Fragestellung als auch über die notwendige technische Ausstattung. Diese Arbeitsplätze, die sogenannten Testbeds, sind überwiegend an den Universitäten beider Länder angesiedelt und verfügen sowohl über ausreichendes theoretisches Wissen zur jeweiligen Fragestellung als auch über die notwendige technische Ausstattung.
Das Hauptziel des Projekts war die Schaffung eines Netzwerks von Testbeds, das diese Arbeitsplätze sowohl auf der Grundlage der beruflichen Nähe als auch der persönlichen Kontakte von wissenschaftlichen und technischen Mitarbeitern verbindet. Zweck dieses Netzwerks ist der Wissens- und Erfahrungsaustausch im Bereich Digitalisierung und Industrie 4.0 sowie die Entwicklung gemeinsamer Kooperationen im Rahmen von Folgeprojekten. Wichtiger Bestandteil des Projekts ist auch die Ausbildung der Fach- und Laienöffentlichkeit sowie der Studierenden der beteiligten Universitäten, die durch eine Reihe von Online-Seminaren umgesetzt wurde, die sich auf einzelne Kapitel der genannten Thematik, wie kollaborative Robotik oder den digitalen Zwilling, konzentrierten. Aufzeichnungen dieser Seminare sind auf der Projekt-Website frei verfügbar. Den Katalog aller Testbeds gibt es hier.